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Rainer Roth und sein Quartier
Nachbarschaft

Wo Nachbarschaft mehr als nur die gemeinsame Adresse ist

Eine Rentnerin aus Berlin, eine junge Mieterin aus Garbsen bei Hannover und ein Mieter aus Erlangen erzählen, was den Alltag in ihrem Viertel für sie so lebenswert macht: zum Beispiel Lieblingsorte und eine lange Verbundenheit mit der Nachbarschaft.


Im Ziekowkiez bei Barbara Schröder

Berlin-Reinickendorf. Zierquitten sind im Frühling ein wahrer Hingucker. Sie blühen je nach Sorte rot, rosa, orangerot oder weiß. Die Zierquitten im Berliner Ziekowkiez bei Barbara Schröder leuchten wunderschön rot. Im Herbst hängen sie voll mit Früchten. Dann ist für Barbara Schröder Erntezeit, und das schon seit etlichen Jahren. Die 80-Jährige lebt seit 65 Jahren im Kiez. „Ich war 15, als ich 1955 mit meinen Eltern und meinen
Brüdern in unsere Erdgeschosswohnung mit Balkon in die Oeserstraße gezogen bin. Um uns herum war nur Sandwüste.“ Aus Erzählungen und nachher aus eigener Erfahrung weiß sie, dass während des Zweiten Weltkriegs Zwangsarbeiterbaracken auf dem Gelände standen. Nachdem diese abgerissen wurden, entstanden Schulgärten. „Alles, was nach dem Krieg nach Erde aussah, wurde aufgrund der knappen Lebensmittel für den Gemüseanbau genutzt“, erzählt sie. Auch ihr Bruder hatte dort ein Beet mit Rettich und Radieschen. Schließlich wurden 1954 die ersten Häuserblocks gebaut, die 1955 bezugsfertig waren.

Mieterin im Ziekowkiez Berlin

Zierquittenernte vor der Haustür

Nach und nach kam das Grün zwischen den Häusern dazu. „Wunderschöne Rasenflächen, kleine Bäume und viele Sträucher, deren Beeren den Vögeln im Winter ausreichend Nahrung liefern sollten“, erinnert sie sich. Aus dieser Zeit oder vielleicht auch aus einer späteren Bepflanzung stammen die Zierquittensträucher. Manche dieser Sträucher bilden im Herbst Früchte, so groß wie Tischtennisbälle. Und genau diese großen benötigt Barbara Schröder, um daraus Gelee und Quittenbrot, eine Art süßes Konfekt, zu machen.

Damit sie reichlich ernten kann, musste sie vor einigen Jahren den Kindern im Kiez erklären, was es mit den Früchten auf sich hat. Denn die hatten diese zum gegenseitigen Abwerfen entdeckt: „Diese schönen großen Quitten ergeben eine ganz leckere Marmelade. Wenn ihr mir versprecht, von diesen Früchten nichts mehr zu nehmen, bekommt ihr alle etwas davon ab.“ Die Jungs hielten sich an die Abmachung und zur Erntezeit gab es für jeden ein Gläschen Gelee.


Mieterin im Ziekowkiez Berlin

„Ich freue mich darauf, meine Zierquittenernte mit meinen Nachbarn zu teilen.“

Barbara Schröder, Mieterin von Vonovia
Mieterin im Ziekowkiez Berlin
Mieterin im Ziekowkiez Berlin

Freundliches Miteinander pflegen

Mittlerweile sind die Jungen erwachsen, aber ihre leckere Ernte zu teilen, hat Barbara Schröder zur Tradition gemacht. „Seit 20 Jahren stelle ich allen elf Nachbarinnen und Nachbarn in meinem Haus zum Nikolaustag ein Gläschen selbst gemachtes Gelee mit einem kleinen Brief vor die Tür.“ Solche Gesten sind ihr wichtig. Auch wenn sich die Mieterschaft immer wieder ändere, solle man stets aufeinander zugehen, findet sie. Was sich sonst noch in ihrem Kiez tut, nimmt Barbara Schröder aufmerksam wahr. Zurzeit investiert Vonovia in eine umfassende Quartiersentwicklung.

Dabei stehen nicht nur die Modernisierung oder der Bau vieler neuer Wohnungen im Mittelpunkt. Durch die Neugestaltung unter anderem mit Sitzgelegenheiten, Spielflächen und Gemeinschaftsgärten sollen auch neue Lieblingsorte entstehen, die das nachbarschaftliche Miteinander fördern. „Ich bekomme davon wahrscheinlich nur noch die Bauphase mit“, sagt Barbara Schröder, „aber natürlich habe ich an den beiden Werkstätten teilgenommen, die uns Mieterinnen und Mieter über die Entwicklung des Ziekowkiezes informiert haben. Wäre ich 40 Jahre jünger, würde ich mich da ganz anders reinhängen.“



Mit Agnes Namirimu beim Nähtreff

Garbsen, Quartier Berenbostel-Kronsberg. Die Nähmaschinen laufen. Agnes Namirimu wendet den Stoff und konzentriert sich auf die nächste Naht. Sie arbeitet an einer Handytasche. Es ist Donnerstagabend, kurz nach 18 Uhr. In der Liebermannstraße 25 treffen sich acht Frauen zum Nähkurs. Seit Anfang Februar nutzen sie das neue Angebot in ihrem Quartier und freuen sich sehr über die Abwechslung und das neue Miteinander. Sie, das sind geflüchtete Frauen und Mädchen wie Agnes Namirimu aus Uganda sowie weitere junge Frauen im Alter von 14 bis 26 Jahren aus Syrien, dem Irak, der Türkei und aus Afghanistan. Sie alle wohnen in Wohnungen von Vonovia. „Wir wollten diesen Frauen im Quartier eine Möglichkeit bieten, außerhalb ihres häuslichen Umfeldes Kontakt zu finden und sich auszutauschen. Da wir aufgrund unserer Arbeit vor Ort wissen, wie gern die Frauen nähen, haben wir den ‚Nähtreff Kronsberg‘ ins Leben gerufen“, erzählt Kathrin Osterwald vom Ökumenischen Sozialprojekt NEULAND, einer besonderen Anlaufstelle für Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers. Der Nähtreff ist ein neues Projekt im bundesweiten Programm „Jugend stärken im Quartier“, bei dem die Region Hannover, NEULAND und Vonovia kooperieren.

Nähtreff in Garbsen

Eine Wohnung und neue Nähmaschinen

Vonovia saniert seit 2016 fast 500 Wohnungen im Quartier Berenbostel-Kronsberg, eine gute Gemeinschaft unter den Mieterinnen und Mietern ist den Verantwortlichen dort besonders wichtig. „Daher hat die Stadt Garbsen den Kontakt zwischen Vonovia und uns hergestellt“, beschreibt die Projektleiterin die Anfänge der Zusammenarbeit. Das Ergebnis: Vonovia stellt NEULAND eine Erdgeschosswohnung in der Liebermannstraße kostenfrei zur Verfügung sowie 5.000 Euro für die Anschaffung neuer Nähmaschinen.

Die Räumlichkeiten sind im Quartier bekannt, werden gut angenommen und haben mittlerweile einen sehr persönlichen Charakter. Was zeigt, wie wichtig solche Treffpunkte sind. „Jeden Donnerstag laufen hier die Nähmaschinen, außerdem bieten wir unter anderem ein Lesecafé, eine Hausaufgabenhilfe oder einen Deutschkurs an“, sagt Kathrin Osterwald.


Nähtreff in Garbsen

„Hier fühle ich mich wohl, die Stimmung ist sehr gut.“

Agnes Namirimu, Teilnehmerin des Nähtreffs
Nähtreff in Garbsen
Nähtreff in Garbsen

Vertraute Atmosphäre

Und das Wohlfühlen ist ausschlaggebend für das Gelingen des Projekts, weiß Kathrin Osterwald. Daher leitet Damenschneiderin und Modedesignerin Bettina Theil den Nähkurs nicht alleine, sondern bekommt Unterstützung von der syrischen Näherin Jihan Haji. „Mir war wichtig, dass die geflüchteten Frauen hier einen Menschen antreffen, der ihre Sprache spricht und zu einer vertrauten Atmosphäre beiträgt.“

Während Agnes Namirimu eine kleine Nähpause einlegt, bestätigt sie: „Die Stimmung hier ist sehr gut, ich fühle mich sehr wohl.“ Außerdem sei das Rauskommen wichtig. Der Kurs hat für sie gleich mehrere Vorteile: „Ich lerne nähen und greife auch die deutsche Sprache auf, wenn die Frauen sich unterhalten.“ Außerdem begleitet Tanja Seeler von der Region Hannover jede Woche den Kurs. Sie bietet den jungen Frauen in den Nähpausen Hilfestellungen rund um Krankenkasse, Ausbildung etc. an. „Die Frauen sollen Spaß haben und rauskommen, aber auch gleichzeitig die Chance haben, sich beruflich weiterzuentwickeln und sich neue Perspektiven zu eröffnen.“


Nähtreff für mehr Eigenständigkeit

  • Junge Frauen und Mädchen im Alter von 14 bis 26 treffen sich jede Woche zum gemeinsamen Nähen und können darüber hinaus Fragen und Probleme rund um Alltag und Beruf klären.
  • Vonovia stellt für das Projekt eine Wohnung und 5.000 Euro für Nähmaschinen zur Verfügung.
  • Das Projekt wird vom Bund und dem Europäischen Sozialfonds gefördert.

Rainer Roth und sein Quartier

Erlangen, Quartier Gördelerstraße. Den Rainer? Den kennt hier jeder! Würde man die Mieterinnen und Mieter in der Gördelerstraße fragen, wäre das die typische Antwort. Rainer Roth wohnt mit kurzer Unterbrechung seit fast 20 Jahren in der Wohnanlage von Vonovia. Im März 2000 ist er mit seinen Eltern in eine Dreizimmerwohnung eingezogen. Zwei Jahre später übernimmt Vater Herbert nebenbei die Hausmeistertätigkeiten und Sohn Rainer ist immer mit dabei, wenn es darum geht, die Hecken zu schneiden, den Rasen zu mähen oder die Grünanlagen in Schuss zu halten. „Das hat mir immer sehr viel Spaß gemacht“, erinnert sich der heute 41-Jährige. Daher war es für ihn nur logisch, aus dieser Freizeitbeschäftigung auch seinen Beruf zu machen: als Objektbetreuer bei Vonovia. Für 165 Miet-einheiten ist er in der Gördelerstraße verantwortlich und für alle auch der Ansprechpartner, der Rainer eben. „Viele unserer Mieterinnen und Mieter kenne ich von Jugend an. Das macht mir die Arbeit, aber auch das private Miteinander natürlich sehr leicht“, sagt er.

Rainer Roth im Quartier in Erlangen

Drei Generationen auf einem Fleck

Besonders gut gefällt ihm die Mischung in der Wohnanlage. Neben älteren Mieterinnen und Mietern der ersten Stunde gibt es Familien mit Kindern und junge Leute, die in Studenten-WGs zusammenwohnen. Er selbst – Vater von zwei Kindern – wohnt heute in einer eigenen Zweizimmerwohnung im zweiten Stock und ist für seine Eltern immer erreichbar. Dass gleich mehrere Generationen der Gördelerstraße verbunden bleiben, ist hier keine Seltenheit.

Die Familie Lovecchio zum Beispiel: Sie wohnen im Nachbarhaus in drei Wohnungen nebeneinander. Oma Giuseppa ist vor Jahren – nachdem ihr Mann verstorben war – hier eingezogen. Ihr Sohn Gianfranco wohnt mit Frau Vincenza und dem jüngsten Sohn Davide direkt in der Nachbarwohnung. Genauso wie deren ältester Sohn Samuele wiederum auch schon eine eigene Wohnung neben seinen Eltern hat.


Rainer Roth im Quartier in Erlangen

„Die Menschen, die hier wohnen, sollen wissen: Mit dem kann man reden."

Rainer Roth, Mieter und Objektbetreuer bei Vonovia
Rainer Roth im Quartier in Erlangen
Rainer Roth im Quartier in Erlangen

Hier passt einfach alles

Diese enge Verbundenheit sorgt auch untereinander für eine angenehme Nähe. Da bleibe man mal gerne für ein Schwätzchen stehen oder sitze ab und zu abends für ein Getränk zusammen, so Rainer Roth. Aber viel mehr auch nicht, denn ein bisschen Abstand braucht er schon. So groß der Vorteil sei, in der eigenen Wohnanlage gleichzeitig der Objektbetreuer zu sein: Die Nachbarinnen und Nachbarn schätzen die kurzen Wege und klingeln bei Fragen oder Problemen gerne bei ihm.

So habe er dadurch auch manchmal erst spät Feierabend. Aber das nimmt er gerne in Kauf. „Die Menschen, die hier wohnen, sollen wissen: Mit dem kann man reden“, sagt Rainer Roth. Ziehen neue Nachbarn in die Wohnanlage ein und macht er nach vier Wochen eine Nachbegehung, bietet er den Neuen auch immer das Du an. Etwas anderes als die Gördelerstraße käme für ihn nie infrage. „Wir haben hier einen guten Zusammenhalt, außerdem sehr viel Grün, einen Bolzplatz, einen kleinen Weiher, Obstbäume, von denen wir ernten können. Hier in unserem Quartier passt einfach alles.“


Copyright: Werner Schüring, Stefan Groenveld, Nico Manger