Mit dem Bus ging es in die Slowakei und später nach Tschechien, von dort aus fuhr die Familie mit dem Zug nach München. „Dass wir in München gelandet sind, war reiner Zufall“, sagt Igor Paramonov. „Wir hatten kein wirkliches Ziel, wussten aber, dass wir nach Deutschland wollten, da unser Sohn hier vor Jahren operiert wurde.“ Bei der Ankunft am Bahnhof in München traf die Familie ein junges Paar, das ihnen eine vorübergehende Unterkunft in einer leer stehenden Einzimmerwohnung anbot.
„Das war natürlich ein echter Glücksgriff“, meint Hanna Paramonova. „Wir hatten schon damit gerechnet, erst einmal in einem Flüchtlingsheim unterzukommen.“ Auch wenn die Einzimmerwohnung über eine separate Küche und ein Bad verfügte, war sie auf Dauer zu klein für die Familie. Daher suchte sie händeringend nach einer neuen Wohnung. Durch eine Bekannte erfuhr sie von der Deutsch-ukrainischen Vereinigung „GEMEINSAM“ e.V. in Rosenheim.
Der Verein hilft ukrainischen Geflüchteten beispielsweise bei der Unterbringung in regionalen Unterkünften und arbeitet seit einiger Zeit mit Vonovia zusammen (siehe Kasten). „Wir nahmen Kontakt zu dem Verein auf und sind so an unsere jetzige 63-Quadratmeter-Wohnung gekommen, die gerade frei wurde“, erzählt der Vater. Ob die Familie dauerhaft in Deutschland bleiben wird, ist noch ungewiss
„Es wäre schon schön, irgendwann in die Ukraine zurückzukehren“, sagt Hanna Paramonova. „Aber im Moment weiß niemand, wie lange der Krieg dauern wird. Wir planen unsere Zukunft deshalb erst einmal in Deutschland, besuchen einen Sprachkurs und sind dankbar für unser neues Zuhause.