Kochkurs
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Gemeinsam essen schafft Nähe und verbindet

Zusammen am Tisch sitzen, essen und sich unterhalten tut unserem Nachbarschaftsverhältnis gut, wie die Beispiele aus Dortmund, Essen und Bremen zeigen. Mindestens genauso wichtig ist es, schon von klein auf den richtigen Umgang mit Lebensmitteln zu lernen. Eine Kita in Frankfurt am Main macht es vor.

Text: Astrid Hopp
Fotos: Simon Bierwald, Björn Hake, Acker e. V.

Grillfest
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Dortmund. Pling! In der WhatsApp-Gruppe „Huckarde“ ploppt eine Nachricht auf. Holger und Annika Schmidt fragen in die Runde, wer am Samstag Zeit zum Grillen hätte. Die Reaktionen: Daumen hoch, ja klar, ich bringe Nudelsalat mit, wir kümmern uns um Brot … Alle sind dabei. Alle, das sind Sabine und Dirk Brzakala, Mark Bethke und seine Frau Antje, Heinrich und Jutta Klosowski, ihre erwachsene Tochter Nicole und deren Frau Silke, Wilfried und Elfi Buschmann sowie Andreas Löffler.

Sie sind Nachbarinnen und Nachbarn in der Buschstraße im Dortmunder Stadtteil Huckarde. Die meisten wohnen seit über 20 Jahren hier. Holger und Annika Schmidt sind vor sieben Jahren zugezogen.

„Das Beste, was wir machen konnten“, sagen sie. Die Gemeinschaft sei großartig. Abgesehen davon, dass immer einer parat steht, wenn jemand Hilfe braucht, hat die Gruppe schöne Rituale entwickelt, bei denen Essen eine wichtige Rolle spielt. Ideal ist, dass zu den Häusern eine große Gartenanlage gehört.

„Mit den Gärten hat auch alles angefangen“, erzählt Mark Bethke. „Als uns der Vorgänger von Vonovia die Gärten zugeteilt hat, haben wir gemeinsam Hand angelegt. Da hat es sich ganz von selbst ergeben, abends zusammenzusitzen und zu grillen.“ Auch feiern und essen gehörte seitdem immer dazu.

Bild links: Grillabende sind nur eine von vielen Gelegenheiten, die Holger Schmidt (l.), Antje Bethke und die Nachbarinnen und Nachbarn nutzen, um sich zu treffen.

Von Wintermärchen bis Osterfeuer

Dirk Brzakala erinnert sich gern an ein Highlight: „Wir haben fast zehn Jahre lang jeden November eine Lichterlandschaft, passend zu einem bestimmten Märchen, vor unseren Häusern aufgebaut. Dazu gab’s Reibeplätzchen und Kakao.“ Am besten seien aber oft die spontanen Ideen, sagen alle. Oktoberfest? Ja klar! Innerhalb kürzester Zeit steht das Event: mit passendem Büfett, bayerischen Spielen wie Wettnageln und Trachtenlook. Als vor einigen Jahren reichlich Schnee fiel, schaufelten sie diesen zu einer Eisbar zusammen.

„Ich mag besonders unsere Tannenbaumschau“, erzählt Nicole Klosowski. In der Adventszeit gehen die Frauen mit einem Körbchen, gefüllt mit kleinen Snacks und Getränken, von Wohnung zu Wohnung, um die geschmückten Tannenbäume zu bestaunen. Dass es Nicole Klosowski mit ihrer Frau Silke zurück nach Huckarde gezogen hat, zeigt: Die nächste Generation ist bereits dabei. Doch trotz der engen Verbundenheit rücke man sich nicht auf die Pelle: Ein geschlossenes Gartentörchen bedeute beispielsweise, dass man seine Ruhe haben möchte. Was alle respektieren.

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Essen. Einmal im Monat laden Neven Katthab und ihre Freundinnen bei der AWO in Essen zum arabischen Frühstück ein. Der Andrang ist groß. Die orientalische Küche begeistert!

Es ist kurz vor 9 Uhr an einem Donnerstag. Draußen vor der Eingangstür des Julius-Leber-Hauses der AWO in Essen steht eine Menschentraube. Wenn sich gleich die Tür öffnet, strömen rund 50 Gäste herein – aus der Nachbarschaft, aber auch von weiter her. Auf sie wartet ein arabisches Frühstücksbüfett. Neven Katthab und ihre Freundinnen Dima Alhunbazli, Fatima Heli sowie Hala Housein haben wieder viele Köstlichkeiten vorbereitet, die in ihrer Heimat Syrien gerne zum Frühstück aufgetischt werden.

„Unser Frühstück ist ganz anders als das deutsche. Über unsere unterschiedliche Esskultur kommen wir gut miteinander ins Gespräch“, erzählt Neven Katthab. Als ihr vor drei Jahren die Idee für das Frühstück kam, sprach sie mit Jürgen Zips-Zimmermann, Leiter des Julius-Leber-Hauses der AWO in Essen. Katthab und ihre Freundinnen hatten dort Sprachkurse absolviert. „Großartig!“, befand Zips-Zimmermann und machte sich auf die Suche nach Sponsoren. Auch Vonovia unterstützt dieses kulturelle und kulinarische Miteinander.

Bild links: Neven Katthab (r.) hatte die Idee zum Frühstück. Fatima Heli (Mitte) und Hala Housein sowie Dima Alhunbazli (nicht auf dem Bild) bereiten einmal pro Monat ein orientalisches Büfett vor.

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Gutes Essen kennt keine Grenzen

Neven Katthab sprudelt vor Begeisterung, wenn sie von ihrer Rezeptzusammenstellung erzählt: Für jedes Frühstück schreibt sie alle Rezepte auf und legt sie am Büfett aus. Die erste Frage ihrer Gäste ist immer: „Neven, was gibt es heute Neues“?

Daher sollen alle Teilnehmenden die Zutaten kennenlernen und sich über das leckere Essen austauschen können.

Kochkurs
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Bremen. Miteinander kochen und ins Gespräch kommen: Ein syrischer Kochabend im Begegnungszentrum in Bremen- Grambke sorgt für eine schöne Stimmung und neue Bekanntschaften.

„Die sind wie die Ameisen herumgewuselt, ich hätte nicht gedacht, dass das so ein Erfolg wird!“ Man merkt Joyce Krijger die Freude an, wenn sie vom syrischen Kochkurs erzählt, den sie ins Leben gerufen hat. Sie ist die Leiterin des Begegnungszentrums „Luise Morgenthal“, das in Bremen-Grambke zum Verein „Aktive Menschen“ gehört. Immer wieder überlegt sie, wie sie die Anwohnerinnen und Anwohner miteinander ins Gespräch bringen kann.

In dem multikulturell geprägten Quartier wohnen viele Mieterinnen und Mieter von Vonovia. Das Begegnungszentrum befindet sich ebenfalls in einem Gebäude von Vonovia. Die gebürtige Niederländerin weiß: Essen verbindet. Warum also nicht gemeinsam kochen? Über dem Begegnungszentrum wohnt der aus Syrien stammende Raed Ajloni. Er kann gut kochen, daher bittet sie ihn um passende Rezepte für ein syrisches Essen. Dann bringt sie ihn mit dem Kochdozenten Gabriel Bergmann zusammen, der bereits viele Kochkurse für die Volkshochschule organisiert hat. Der Abend steht.

Bild links: Die Leiterin des Begegnungszentrums, Joyce Krijger (l.), möchte mit Initiativen wie dem gemeinsamen Kochen die verschiedenen Kulturen in ihrem Quartier zusammenbringen.

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Als die Ankündigung rausgeht, merkt Joyce Krijger schnell: Das war ein Volltreffer. So viele Plätze kann sie gar nicht auf einmal vergeben. „Da haben sich auch Leute aus dem Quartier angemeldet, die sonst selten ins Begegnungszentrum kommen“, sagt sie. Sprachbarrieren spielen am Abend keine Rolle. Alle sind mit Eifer dabei.

Wie füllt man Weinblätter? Was ist Fattoush (Brotsalat)? Und wie bereitet man Haresa zu (süßer Grießkuchen)? „Die multikulturellen Hobbyköche haben nicht nur neue Rezepte kennengelernt, sondern auch neue Menschen aus der Nachbarschaft“, so Krijger. Als Nächstes plant sie einen türkischen Kochkurs, danach soll‘s afrikanische Küche geben.

Bild rechts: Schritt für Schritt lernen die Kochfans, wie man Weinblätter füllt und rollt.

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Frankfurt am Main. Wie lernen Kindergartenkinder alles rund um gesundes Essen, bevor es auf den Teller kommt? Indem sie selbst Gemüse anbauen. Vonovia unterstützt dafür das Bildungsprogramm AckerRacker.

Zucchini sind grün und haben eine längliche Form. Gurken auch. Aber sie schmecken ganz unterschiedlich. Das wissen die Vorschulkinder der Kindertagesstätte TraumBaum der IB (Internationaler Bund) Südwest gGmbH aus Riedberg in Frankfurt am Main mittlerweile ganz genau. Sie haben bereits Unmengen Zucchini geerntet. Auf dem Kita-eigenen Acker pflanzen, pflegen und ernten sie verschiedene Gemüsesorten. Betreuerinnen und Betreuer von Acker e.V. unterstützen die Erzieherinnen, Erzieher und Kinder dabei.

Denn seit 2020 nimmt die Kita am Bildungsprogramm AckerRacker teil. Ein Programm, das mehr Wertschätzung für Natur und Lebensmittel vermitteln soll.

Bild links: 2022 nehmen rund 350 Kitas in Deutschland, Österreich und der Schweiz am Programm teil.

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Vonovia hat die Teilnahme über vier Jahre durch eine Spende ermöglicht. Dafür hat Acker e.V. Vonovia als Lernortförderer ausgezeichnet. Kita-Leiterin Naomi Wille schätzt die kontinuierliche Arbeit in und mit der Natur sehr: „Die Kinder erhalten auf dem Acker ganz neue Fähigkeiten und lernen jedes Jahr Neues hinzu.“

Gerade in diesem Hitzesommer haben sie beispielsweise erlebt, wie wichtig Wasser für das Wachstum des Gemüses ist. Aber auch, wie sorgsam sie damit umgehen müssen. Dass es aufgrund der Dürre nicht jede Pflanze bis zur Ernte schafft, war eine wichtige Erfahrung. Aber die Zucchini hat es geschafft! Die Ernte war reichlich.

In der Kita-Küche wurde sie in vielen Variationen zubereitet und alle konnten das grüne lange Gemüse mit nach Hause nehmen. Vonovia unterstützt das Bildungsprogramm bundesweit, sowohl auf Kita- als auch auf Grundschulebene.

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Der Kita-Acker umfasst 40 Quadratmeter. Hier lernen die Kids, wie sie eigenes Gemüse anbauen und erleben, wie Zucchini, Gurke und Salat wachsen.

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2022 nehmen rund 350 Kitas in Deutschland, Österreich und der Schweiz am Programm teil.

Natur und Lebensmittel wertschätzen

  • AckerRacker ist ein mehrjähriges Bildungsprogramm, bei dem Kita-Kinder mit ihren Erzieherinnen und Erziehern ihr eigenes Gemüse anbauen.
    www.acker.co
  • GemüseAckerdemie ist das Pendant für Grundschulkinder.
    www.gemueseackerdemie.de